....Unsere Sicht der Welt ist fragmentiert. Der Verstand ist ein Ding. Er knüpft Beziehungen zu anderen Dingen. Doch wir sind zu der Überzeugung gelangt, der Verstand habe die Kontrolle. Von dieser Ausgangsposition gehen wir in die Welt hinaus, um den unersättlichen Hunger des Verstandes nach mehr zu stillen. Der Verstand setzt mehr mit besser gleich: mehr Geld, mehr Liebe, mehr Macht...Was er wirklich will, ist das "Meiste", das Größte, das Höchste, das Optimale. Das Höchste ist ICH BIN, das grenzenlose, unendliche Selbst. Wenn der Verstand das ICH BIN findet, hält er inne und kommt zur Ruhe. Sie können nicht mehr erreichen als Ihr Selbst.
Das ist erst verwirrend, wenn der Verstand sich wieder einklinkt und zu analysieren und zu organisieren beginnt und ganz allgemein versucht, die grenzenlose Natur des ICH BIN in eine hübsche kleine Schachtel einzupassen. Der Verstand mag das Gefühl, etwas zu definieren und es dadurch zu besitzen. Vielleicht kennen Sie Menschen, die diese unverhohlene Neigung des Verstandes ausleben, Dinge zu beherrschen. Sie äußern gern ihre Meinung, als wäre sie eine Tatsache. Sie sind überzeugt, recht zu haben, und nur selten werden Sie sie sagen hören: " Ich weiß nicht..." Nach ihrer Auffassung können sie alles wissen. Es frustriert ihren Verstand, wenn er das Selbst erfährt, denn das Selbst kann man nicht besitzen, indem man es definiert. Sobald der Verstand diese Tatsache akzeptiert, lässt sich das Selbst leicht und mühelos erkennen....
(Aus dem Buch von Frank Kinslow "Suche nichts - finde alles! Seite 83)
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